Kampfkunst
Tai Chi Chuan
Tai Chi Chuan ist eine alte chinesische Kampfkunst und bedeutet »das Höchste, Letzte mit der Faust«, Kampfkunst in Vollendung also. Der Weg dahin ist interessant und sehr chinesisch. Fragt man sich doch beim langsamen Formlaufen (Yang-Stil, Kurzform von Zheng Man Qing), wo da der kämpferische Aspekt stecken mag. Später, wenn die Anwendungen in dynamischer, kraftvoller Form geübt werden, fragt man sich nicht mehr. Abwehren, abwehren, angreifen, abwehren! Keine Zeit zum Denken, keine Zeit zum Zweifeln!
Jetzt begreift man, dass Tai Chi Chuan zu den inneren Kampfkünsten gehört, bei der die optimale Selbstverteidigung im Einklang mit der Natur des Menschen steht. Wie das Wasser, das einerseits sanft und nachgebend, andererseits überaus kraftvoll ist, so entwickeln die langsamen, ausgewogenen Übungen eine außerordentliche Schnelligkeit, eine besondere Qualität von Stärke und eine hohe Körperbeherrschung. Die Wirkung auf das Nervensystem (Entspannung) und die Geschmeidigkeit der Muskeln führen zu besonderem Reaktionsvermögen. Im Kampf wird nicht Kraft gegen Kraft gesetzt. Das Nachgeben und kreisförmige Umlenken ermöglicht es, mit »4 Unzen 1000 Pfund zu überwinden«. Bei beständigem Üben begreift man so allmählich, was »das Höchste, letzte mit der Faust« wirklich bedeutet.